Die 19 Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit

In diesem Beitrag gehe ich auf die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit ein. Wenn man vor der Entscheidung steht, sich beruflich selbstständig zu machen, stellt man sich die Frage, ob man diesen Schritt überhaupt wagen soll. Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag bei der Entscheidungsfindung behilflich sein kann, da ich nun selbst seit über 5 Jahren Selbstständig bin und mir damals dieselbe Frage gestellt habe.

Vor- und Nachteile Selbstständigkeit (Tabelle)

VorteileNachteile
Freie ZeiteinteilungHohe Selbstdisziplin erforderlich
Sein eigener Chef seinWechselhaftes Einkommen
Hohe Einkommens-MöglichkeitenHoher Zeitaufwand
Mehr Möglichkeiten seine Steuerlast zu optimierenMögliche Existenzängste
Von Zu Hause aus arbeitenViel Verwaltungsaufwand
Man arbeitet für sich selbstMan ist mit dem Kopf ständig bei der Arbeit
Entscheidungs-FreiheitLeistungsdruck
Erlernung hilfreicher FähigkeitenKein bezahlter Urlaub, etc.
Möglichkeit, Arbeitsplätze zu schaffenFinanzielles Risiko
Schwerer an Kredite zu kommen

Schauen wir uns die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit doch mal etwas genauer an, wobei wir mit den Vorteilen starten.

Vorteile der Selbstständigkeit

Was spricht dafür, sich selbstständig zu machen?

Freie Zeiteinteilung

Du kannst deine Arbeitszeit größtenteils selbst einteilen. Natürlich gibt es Situationen, wo auch du dich zeitlich an andere orientieren musst (Geschäftszeiten anderer Unternehmer, Meetings, Kundentermine, etc.). Aufgrund der freien Zeiteinteilung gewinnst du die Freiheit, dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten. Du musst keinen Geburtstag verpassen, weil du nicht frei bekommst. Du kannst zu der Uhrzeit aufstehen, zu der du dich fit und ausgeruht fühlst. Du kannst zum Zahnarzt, ohne dafür einen Tag Urlaub zu nehmen. Insgesamt ergeben sich dadurch jede Menge Vorteile und die Flexibilität ist herrlich!

Sein eigener Chef sein

Einigen Menschen fällt es schwer, sich unterzuordnen. Sie möchten keine Weisungen ausführen, sondern die Dinge so umsetzen, wie sie es für richtig halten. Wenn du selbstständig bist kannst du dich selbst verwirklichen und Projekte so angehen, wie du es für richtig hältst. Die Zeit wird zeigen, ob deine Herangehensweise und Ausführung die richtige war. Manche haben auch einfach schlechte Erfahrungen mit ihren Chefs gesammelt und wollen deshalb für keinen mehr arbeiten.

Hohes Einkommen

Natürlich wird nicht jeder reich, nur weil er sich selbstständig macht oder ein Unternehmen gründet. Dennoch ist es so, dass die (Super-) Reichen zum größten Teil Unternehmer sind. Als Angestellter ein sehr hohes Einkommen zu erzielen, wenn du nicht gerade Geschäftsführer oder Vorstand eines riesigen Unternehmens bist, ist recht schwer. Schau dir mal die Superreichen an, von Elon Musk bis Jeff Bezos sind alle Unternehmer. Angestellte wirst du da vermutlich nur wenige finden. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Ein gutes Beispiel für solch eine Ausnahme, ist ein angestellter Top-Verkäufer, der auf provisionsbasis arbeitet. Baut man sich neben seinem regulären Einkommen, noch ein passives Einkommen auf, profitiert man von weiteren Einkommensströmen.

Größerer Spielraum bei den Steuern

Unternehmer haben die Möglichkeit, vieles von der Steuer abzusetzen. Sei es der Firmenwagen, das Geschäftshandy oder das Geschäftsessen. Klar können auch Angestellte einiges absetzen, doch wenn du eine GmbH gründest, kommen da nochmal ganz andere Möglichkeiten hinzu. Natürlich muss man genug Umsatz erwirtschaften, um überhaupt in die Lage zu kommen, etwas absetzen zu können.

Von zu Hause aus arbeiten

Als Freelancer kannst du zumeist von zu Hause aus arbeiten, etwas das viele vermutlich recht gerne machen würden, auch wenn es nicht jedem zusagt, Privates und Geschäftliches zu vermischen. Je nach Art deiner Tätigkeit, kannst du dir den Ort, an dem du arbeiten möchtest, sogar komplett frei auswählen.

Du arbeitest für dich selbst

Natürlich ist es vollkommen in Ordnung für andere zu arbeiten, aber das Gefühl, dass man die Dinge für sich selbst umsetzt ist wirklich ein tolles. Du arbeitest an deinem eigenen Erfolg und an deinen eigenen Träumen. Außerdem arbeitest du auch an deiner Persönlichkeit.

Eigene Ideen verwirklichen

Klar kannst du auch als Angestellter deine Ideen ins Unternehmen mit einbringen. Doch als Selbstständiger hast du freie Hand bei der Umsetzung deiner Projekte.

Neue Erfahrungen sammeln

Die Selbstständigkeit stellt einen vor ganz neuen Herausforderungen, die du so in einem Unternehmen als Angestellter nicht sammelst. Du eignest dir ganz neue Fähigkeiten an und wirst immer mehr zum Problemlöser.

Nachteile der Selbstständigkeit

Was spricht dagegen, sich selbstständig zu machen?

Hohes Maß an Eigendisziplin

Gerade weil du keinen Chef hast, ist es umso wichtiger, dass du diszipliniert an deiner Selbstständigkeit oder an deinem Unternehmen arbeitest. Du musst quasi selbst dein eigener Chef werden und dich selbst in die Pflicht nehmen. Vielen fällt es schwer, sich zu Hause nicht ablenken zu lassen, hier kann es Sinn machen, sich auch zu Beginn ein kleines Büro in der Nähe anzumieten, damit man dort in Ruhe ungestört arbeiten kann.

Wechselhaftes Einkommen

Als Selbstständiger oder Unternehmer wirst du gerade zu Beginn mal mehr und mal weniger verdienen. So springt dir vielleicht in dem einen Monat mal ein wichtiger Kunde ab, ein Kunde zahlt eine Rechnung nicht oder du akquirierst mal weniger Kunden als sonst üblich. Hier gilt es die Ruhe zu bewahren und sich in guten Zeiten Rücklagen aufzubauen. Mehrere Einkommensströme können dafür sorgen, dass du von einer einzigen Einkommensquelle nicht mehr so abhängig bist. Hier findest du die besten Geschäftsmodelle um online Geld zu verdienen.

Hoher Zeitaufwand

Vor allem zu Beginn musst du als Selbstständiger auf vieles verzichten, da du die Zeit in dein Business steckst. Wenn du ein gutes Umfeld hast, dann werden deine Freunde und die Familie Verständnis dafür haben, dass du dein Unternehmen voranbringen möchtest.

Existenzängste

Wenn es mal nicht so läuft wie erhofft, müssen Rechnungen und Co. dennoch bezahlt werden. Das kann ziemlich belastend sein, auch wenn man in Deutschland normalerweise im schlimmsten Fall durch das Sozialsystem aufgefangen wird. Wenn du außerdem noch Mitarbeiter beschäftigst, hast du auch für sie eine Verantwortung, womit leider nicht jeder umgehen kann.

Viel Verwaltungsaufwand

Auch wenn einem die Kleinunternehmer-Regelung und eine tolle Buchhaltungssoftware wie die von SevDesk* einiges an Arbeit abnimmt, muss man dennoch dafür sorgen, dass wichtige Belege ordnungsgemäß (digital) verwahrt werden und Steuern bezahlt werden. Man muss sich um die Krankenversicherung kümmern und als Selbstständiger musst du für deine Rente selbst vorsorgen. Hier findest du die wichtigsten Versicherungen für Selbstständige.

Selbst und ständig

Das Wort Selbstständig setzt sich bekanntlich aus den Wörtern selbst und ständig zusammen, und das vollkommen zurecht! Denn gerade zu Beginn fällt es einem schwer auch mal abzuschalten, auch wenn das zwingend notwendig ist, um wieder Energie und Kreativität zu tanken. Mit der Zeit gilt es einen gesunden Mix aus Arbeit und Freizeit zu finden.

Urlaub

Wenn du im Dienstleistungsbereich tätig bist und kein passives Einkommen generierst, entgeht dir im Urlaub Einkommen. Sprich, wenn du nicht arbeitest, wirst du auch kein Geld verdienen.

Umstellung

Als Angestellter hast du geregelte Arbeitszeiten, als Selbstständiger musst du dir deine Zeit selbst sinnvoll einteilen. Zeitmanagement ist ein wichtiger Faktor, schließlich möchtest du deine Zeit produktiv nutzen.

Schwerer an Kredite kommen

Als Selbstständiger kommst du in der Regel schwerer an Kredite. Das hängt mit der unsicheren Einkommenssituation zusammen, da das Einkommen normalerweise schwankt. Das Einkommen kann somit nicht als Sicherheit angesehen werden.

Wie du siehst gibt es bei der beruflichen Selbstständigkeit sowohl Pros, als auch Contras. Einiges spricht dafür und einiges dagegen, wie bei so vielen Dingen im Leben. Falls du dir nicht sicher bist, kannst du auch erstmal damit starten, dich nebenberuflich selbstständig zu machen. So hast du erstmal dein sicheres Arbeitnehmer-Gehalt und kannst dich nebenberuflich in der Selbstständigkeit ausprobieren. Kläre das aber unbedingt mit deinem Arbeitgeber ab.

Typische Phasen, die ein Selbstständiger zu Beginn durchläuft:

Umstieg vom Angestellten zum eigenen Chef

Zu Beginn muss man sich erstmal ein wenig zurechtfinden. Schließlich gibt es nun keine Vorschriften mehr des Chefs, sondern man muss selbst die nötige Disziplin entwickeln.

Zurechtkommen mit dem Verwaltungsaufwand

Als Selbstständiger gibt es buchhaltungstechnisch einiges zu beachten. Rechnungen müssen (digital) abgeheftet werden, Rechnungen ordnungsgemäß verschickt werden und je nach Rechtsform muss regelmäßig die Umsatzsteuer abgeführt werden. Man muss sich um die eigenen Versicherungen (Berufshaftplicht, Krankenversicherung) und um seine Rente selbst kümmern. Alles Dinge, die einen im Angestellten-Verhältnis abgenommen werden. Ein Steuerberater und ein paar nützliche Softwares für Selbstständige nehmen einen aber einiges an Arbeit ab.

Alltag kehrt ein

Langsam gewöhnt man sich an die Abläufe und die Selbstständigkeit ist quasi zur Normalität geworden. Dennoch kann das Einkommen weiterhin schwanken und man arbeitet meistens deutlich länger als im Angestellten-Verhältnis.

Übern Berg?

Normalerweise sagt man, dass wenn man nach 4-5 Jahren noch am Markt ist, man sehr gute Chancen hat, weiterhin zu überleben. In der Regel stellt man dann bereits Mitarbeiter ein, wenn das nicht schon vorher Geschehen ist.

Bevor man startet stellt man sich häufig die Frage, ob man eine freiberufliche Tätigkeit ausübt, oder ob man gewerblich tätig wird. Dieser Frage geht dieses Video auf den Grund:

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Mehr Informationen

Falls du jetzt neugierig geworden bist und mit der Selbstständigkeit starten möchtest, dann schaue dir meinen Beitrag an, wo ich 27 hilfreiche Softwares für Selbstständige und Freiberufler vorstelle. Mit diesen sparst du jede Menge Zeit und bringst dein Unternehmen schneller ans Ziel.

Hi, mein Name ist Steven und ich bin seit 2017 selbstständig im Online-Marketing. Zuvor habe ich meinen Bachelor an der Uni Köln gemacht (Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing und Unternehmensentwicklung). Mich begeistern vor allem die Themen SEO, WordPress, Affiliate Marketing, E-Commerce und generell alles rund ums online Geld verdienen.

Mehr zu mir erfährst du hier.